»Was man sehen, hören, erfahren kann, dem gebe ich den Vorzug.«
Heraklit von Ephesos (etwa 540 bis 480 v. Chr.)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
denken Sie an Plastik recyceln und Müll sammeln, wenn es um Nachhaltigkeit geht? Nachhaltigkeit ist vor allem ein Handlungsprinzip zur Nutzung von Ressourcen, bei dem die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit von Lebewesen und Ökosystemen gewährleistet werden soll. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit in der pädagogischen Praxis darüber hinaus?
Jutta Gruber hat ein Projekt entdeckt, das Umweltpädagogik mit Generationen übergreifendem Lernen verbindet. Was kann nachhaltiger sein, als von den Erfahrungen der Älteren zu schöpfen und diesen selbst neue Impulse zu geben? Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Warum es nachhaltig ist, selbstbestimmt mit Freude und Begeisterung zu lernen, weiß Anke Casper-Jürgens. Sie erklärt, warum für die Entwicklung und Entfaltung der Kinder dabei dem freie Spiel eine besondere Bedeutung zukommt.
Lernen gelingt, wenn Bildungsräume Atelier- bzw. Werkstattcharakter haben und wir die Kinder beim Mäandern durch die Bildungsräume begleiten. Von dieser Erfahrung berichten Simone Nonnenbruch, Angelika Preß und Rabea Müller aus ihrer Werkstattarbeit.
Im »Ohne-Strom-Museum«, in das Elke Meiners Kinder und Erwachsene einlädt, wird über Gegenstände nachgedacht, die wir heute nicht mehr kennen. Wofür sie einst genutzt wurden, fragen sich Jung und Alt, und lassen ihrer Fantasie dabei freien Lauf.
Die Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, Kindern und Eltern eigene Räume zur Verfügung zu stellen, machten Veronika Beci und Nadine van der Pütten in ihrer Kita. Während der Eingewöhnungsphase erlebten sie, dass dies das Ankommen aller unterstützt und den Weg in eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft fördert.
Dass verletzendes Verhalten gegenüber Kindern nur selten angesprochen wird, beschäftigt die Kindheitswissenschaftlerin Regina Remsperger-Kehm. Sie zeigt, wie es mit wertvollen Ergebnissen gelingen kann, unbequem drängende Themen im Team zu reflektieren.
Wie sich Kinder bestmöglich in ihrem Lernen begleiten und unterstützen lassen und wie Beobachten zur Förderung beiträgt, findet Sabine Hebenstreit-Mü̈ller im Early-Excellence-Ansatz, der auch nach 20 Jahren noch top-aktuell ist. Für die Qualitätsentwicklung in Kitas auch die Meinungen der Kinder einzuholen, plädieren Anne Münchow und Lisa Vestring und richten ihren Blick auf den Zugang zu den Perspektiven der Kinder.
Viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe wünschen
Jens Klennert und Tania Miguez